Ist Rauchen eine Sucht oder eine schl­echte Gewohnheit?

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Ein Beitrag von Patrik Kohl

Die uralte Debatte darüber, ob Rauchen tatsächlich eine Sucht oder doch nur eine schlechte Angewohnheit ist, wird seit Jahrzehnten geführt. In diesem Beitrag werden wir die verschiedenen wissenschaftlichen Sichtweisen zu diesem Thema genauer untersuchen, um Ihnen dabei zu helfen, sich ein eigenes Urteil zu bilden.

Wenn Sie schon einmal versucht haben, mit dem Rauchen aufzuhören, wissen Sie, wie schwierig das sein kann. Vielleicht haben Sie es sogar geschafft, eine Zeit lang nicht zu rauchen, nur um dann wieder damit anzufangen. Warum ist es so schwer, mit dem Rauchen aufzuhören? Macht das in Zigaretten enthaltene Nikotin wirklich süchtig?

Die Ursprünge der Debatte

Die Ursprünge der Debatte lassen sich bis in die frühen 1960er Jahre zurückverfolgen, als Wissenschaftler begannen, das Rauchverhalten ernsthaft zu untersuchen. Zwar gab es einige von ihnen, die behaupteten, dass Rauchen süchtig mache, doch die vorherrschende Meinung war, dass es einfach eine schlechte Angewohnheit sei. Und zwar eine, die man sich leicht abgewöhnen könne.

Mit zunehmender Forschung wurde jedoch deutlich, dass es gewisse Ähnlichkeiten zwischen dem Rauchen und anderen Formen der Abhängigkeit, wie Alkoholismus und Drogensucht, gibt. So berichten Raucher häufig von Entzugserscheinungen, wenn sie versuchen, mit dem Rauchen aufzuhören, wie Reizbarkeit, Schlafstörungen und Angstzustände.

Außerdem haben Raucher oft das Gefühl, dass sie weiterrauchen müssen, um „normal“ zu funktionieren. Studien haben auch gezeigt, dass Nikotin – der Hauptwirkstoff in Zigaretten – genauso süchtig machen kann wie andere Drogen wie Kokain und Heroin.

Das sagt die Wissenschaft: Heutzutage sind sich die meisten Experten einig, dass Rauchen tatsächlich eine Sucht ist. Im Diagnostic and Statistical Manual of Mental Disorders – dem Buch, das Fachleute aus dem Bereich der psychischen Gesundheit zur Diagnose von Patienten verwenden – wird die Tabakkonsumstörung sogar als echte Sucht aufgeführt.

Wie Nikotinabhängigkeit funktioniert

Wenn Sie eine Zigarette rauchen, wandert das Nikotin in Ihr Gehirn und bindet sich dort an Rezeptoren. Dadurch schüttet das Gehirn Dopamin aus, ein Botenstoff, der das Wohlbefinden steigert. Nikotin erhöht auch die Herzfrequenz und den Blutdruck und verengt die Blutgefäße. Diese Wirkungen sind vorübergehend, aber sie sind der Grund, warum Menschen gerne rauchen.

Nikotin verursacht jedoch auch langfristige Veränderungen in Ihrem Gehirn. Bei fortgesetztem Konsum bildet Ihr Gehirn immer mehr Rezeptoren für Nikotin. Gleichzeitig nimmt die Zahl der Dopamin-produzierenden Neuronen ab. Infolgedessen brauchen Sie immer mehr Nikotin, um den gleichen Dopaminrausch zu erleben, den Sie früher beim Rauchen einer einzigen Zigarette hatten.

Die Entzugserscheinungen von Nikotin ähneln denen von anderen Drogen wie Heroin und Kokain – deshalb ist es so schwierig, mit dem Rauchen aufzuhören. Zu den Symptomen gehören Reizbarkeit, Angstzustände, Schlafstörungen und gesteigerter Appetit. Diese Symptome machen es sehr verlockend, eine Zigarette in die Hand zu nehmen und zu rauchen – auch wenn Sie wissen, dass das schlecht für Ihre Gesundheit ist.

Schlussfolgerung

Was bedeutet das nun alles für Sie? Wenn Sie versuchen, mit dem Rauchen aufzuhören, sollten Sie sich darüber im Klaren sein, dass es ein schwieriger Weg sein wird – aber einer, der sich auf jeden Fall lohnt. Es gibt viele Hilfsmittel und Methoden, die Ihnen bei der Raucherentwöhnung helfen können. Zögern Sie also nicht, sich Hilfe zu holen, wenn Sie sie brauchen. Denken Sie daran: Sie sind nicht allein in diesem Kampf!

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